
34. Evangelischer Kirchentag in Hamburg
Soviel du brauchst
Das Motto: Soviel du brauchst
Das Motto des Kirchentages lässt sich in der Geschichte des Mose vom Auszug aus Ägypten finden. Mose und sein Volk hatten die Unterdrückung und Ausbeutung in Ägypten satt und sehnten sich nach einem Land, in dem Milch und Honig fließt. Freiheit motivierte sie auf dem Weg in ein neues Leben. Allerdings war der Weg lang - er dauerte 40 Jahre und Mose war von Gott als Führer durch Wüstengebiete auserwählt.
Aufbruch - eine Grunderfahrung menschlicher Existenz
Es gibt Situationen, da kann man nicht mehr so weitermachen, wie bisher. Dann kann es nicht mehr schlimmer, sondern nur noch besser werden. In solchen Zeiten brechen Menschen auf und verlassen das gewohnte Umfeld, das gewohnte Leben. Die Zeit zwischen Aufbruch und der Ankunft kann sehr verunsichern. Denn es gibt nicht mehr das gewohnte und vertraute Umfeld und noch kein Zuhause. Menschen sind ohne vertrauten Sicherheiten unterwegs. Das sind Grunderfahrungen auch unserer Existenz. Lebensabschnitte enden, neue Wege müssen gesucht und gefunden werden. Trennungen sind solche Wendepunkte. Auf einmal steht das ganze Lebenskonzept auf dem Prüfstand. Die Familie bricht auseinander, die Ehefrau ist mit den Kindern erst einmal weg.
Neue Trennungskultur
Was nun? Wie kann die Trennung fair gestaltet und wie kann der Kontakt zu den Kindern sicher und gleichwertig weitergeführt werden? Kinder, die kommen und wieder gehen machen den Mangel bewusst.
Mose konnte den Weg durch Wüstenzeiten mit Hilfe Gottes überstehen. Mangel wird in Wüsten ganz schnell zum Thema: Mangel an Wasser und Nahrung. Mose kann auf Gott als liebenden Vater zurückgreifen. Sein Glaube wird bestätigt, sie bekommen immer so viel sie für den Tag brauchen.
Kinder haben Rechte
Der Väteraufbruch für Kinder setzt sich für eine gelebte Vaterschaft unabhängig vom Familienstand, auch nach einer Trennung oder Scheidung ein. Denn Kinder brauchen für ihre Identität Mutter und Vater. "Du sollst Vater und Mutter ehren" sagt das 4. Gebot. Dafür müssen aber auch die gesellschaftspolitischen und rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Immer noch wird der Mutter ein Vorrecht an der Erziehung eingeräumt und so getan, als ob man im Zweifelsfall den Vater vernachlässigen kann. So nimmt man den Kindern einen Teil ihrer Identität. Kinder sind Subjekte und keine Objekte der Eltern. Die Regel sollte deshalb sein, dass Kinder auch nach einer Trennung bei Mutter und Vater leben und lernen können.