Für den Markt der Möglichkeiten stellte der Samstag den Höhepunkt dar. Der Besucherstrom nahm kontinuierlich zu. Die Menschen interessierten sich für die vielfältigen Angebote der verschiedensten Stände. Der Stand des Väterradios war mit Schnuppersendungen und Flyern darauf vorbereitet. Der Stand des Väteraufbruchs für Kinder erwies sich als ein Anziehungsmagnet. Das Balancespiel zog wie ein Magnet die neugierigen Menschen an. In ihren Gesichtern konnte man lesen: Was ist das für ein Spiel, wie gelingt es, die Figuren zu bewegen und in der Balance zu halten. Es entstanden zahlreiche Möglichkeiten mit den Interessierten in ein Gespräch zu verschiedensten Themen zu kommen. Sie hatten Zeit dafür und waren offen - geweckt von der Neugier, das Spiel selber zu probieren. 

So kam es zu vielen klassischen Beratungsgesprächen, wo der Hilfesuchende erst einmal die Lebenssituation schildern und Hinweise zum Umgang mit den Problemen bekommen konnten. Immer wieder war zu hören, dass Männer gar nicht richtig wüssten, an wen sie sich wenden können? In Beratungsstellen und beim Jugendamt fühlen sich die Väter nicht wirklich gut aufgehoben. Sie erzählten von Vorurteilen, mit denen die Beraterinnen ihnen begegnen würden. Der Bundesverein Väteraufbruch für Kinder hat bereits in allen größeren Städten Kreisgruppen oder Kontaktstellen, an die wir diese Väter verweisen konnten.  

Häufig kam es auch zu Diskussionen gesellschaftspolitischer Themen oder Fragestellungen. Die Elternzeit mit den Vätermonaten war ebenso Thema, wie das Ehegattensplitting. Gender-Mainstream und Geschlechtergerechtigkeit wurde diskutiert, wie die Einführung des gemeinsamen Sorgerechtes für nichteheliche Väter. Viele unterschiedliche Meinungen wurden vertreten, es waren gute und faire Gespräche. Letztendlich war wieder auffällig, dass sich die Teilnehmer des Kirchentages ganz selbstverständlich für die Gleichstellung des Mannes in der Gesellschaft und im Familienrecht aussprachen. Die Regelung zur gemeinsamen elterlichen Sorge nichtehelicher Paare wurde als nicht ausreichend beschrieben.

Im Gespräch stellte er seine CDs vor und schilderte seine Situation als Vater. Seine Erfahrungen mit den Gerichten war ihm sehr befremdlich. ER dachte zuerst, dass er etwas falsch mache - aber merkte im Verein "Väteraufbruch für Kinder" schnell, dass Deutschland seine Väter überall schlecht behandle. So suchte er nach Lösungsmodellen in der Welt - fand sie schließlich in Cochem: Die Cochemer Praxis. So war er angeregt, gleich 3 Lieder darüber zu schreiben und auf Tournee durch Deutschland zu gehen.  Der Musiker regte eine gemeinsame Plattform der Gruppen im Norden an.

Eine Journalistin empfahl positivere Bilder und Buchtitel für unsere öffentliche Darstellung. Nachbarn fragten, wie sie einem Kölner Trennungsvater helfen könnten. Kinder standen Schlange am Spieletisch, und dann kamen ihnen auch unsere roten Clownsnasen noch recht  für einen Quietscher. 

18:30 wurden die Messehallen geschlossen und die letzten Besucherinnen und Besucher griffen noch schnell nach einem Flyer oder einer Schnupper-CD. Dann begann der Abbau der Stände und der Technik. Gemeinsam haben wir die Möbel und die Technik zum Auto gebracht. Dann folgte der Abschied, der uns auch schwer gefallen war. Der Väteraufbruch für Kinder war ganz lebendig auf dem Hamburger Kirchentag präsent und nun richten wir unseren Blick schon nach Stuttgart. Denn dort wird in 2 Jahren der nächste Kirchentag stattfinden. Wir freuen uns schon auf diese Tage. 

Dank an die Väteraufbrüchler, die das Standleben mittrugen und blieben, bis der letzte Papphocker verstaut war.

Dietmar Nikolai Webel,
stellv. Bundesvorsitzender 
des Väteraufbruchs für Kinder

  

Außerdem stellte Michael Pfennig seine beiden CDs vor.